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Epilepsiewarnhund oder Epilepsieanzeigehund?

- Das große Missverständnis -



Die Berichte der Medien über Epilepsiewarnhunde, sind für Betroffene verwirrend und missverständlich. Gerne möchten wir zur Aufklärung der Begrifflichkeiten„Epilepsiewarnhund“ und „Epilepsieanzeigehund“ beitragen.

Tatsächlich gibt es zweierlei Formen der Ausbildung. Die des Epilepsiewarnhundes und die des Epilepseanzeigehundes. In manchen Beiträgen der Medien wird erwähnt, dass sich jeder Hund zur Ausbildung als Epilepsiewarnhund eignet. Diese Aussage ist fachlich nicht richtig. Sicherlich können viele Hunde zu Anzeigehunden ausgebildet werden. Aber nur wenige Hunde eignen sich als Epilepsiewarnhunde.

Die seltenen Warnhunde haben die wunderbare Fähigkeit fokale epileptische Anfälle und sekundär generalisierte Anfälle Minuten vor dem Anfall wahrzunehmen und anzuzeigen. Dieses ganz besondere Talent ist den Hunden angeboren. Man kann es dem Hund nicht antrainieren. Vergleichbar ist diese Gabe mit einem besonderen musikalischen Talent eines Menschen. Jeder Mensch kann leichte Stücke auf dem Klavier spielen lernen, aber nur wenige Menschen sind virtuose Pianisten….
Worin besteht nun der Vorteil eines Warnhundes zu einem Anzeigehund?
Ein Epilepsieanzeigehund wird auf die veränderte Motorik des Menschen während eines Anfalls trainiert. Er zeigt es den Angehörigen an, apportiert gegebenenfalls die Medikamententasche und bedient das Notfalltelefon. Hier bleibt eine Abhängigkeit von anderen Menschen.

Ein Epilepsiewarnhund ermöglicht seinem menschlichen Partner ein eigenes, selbstbestimmtes Leben. Der Epilepsiewarnhund gibt die Sicherheit, dass der an Epilepsie erkrankte Mensch eigenständig Gegenmaßmaßnahmen einleiten kann, ohne permanent auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein.

Der wesentliche Unterschied zwischen einem geborenen Epilepsiewarnhund und einem Anzeigehund ist, dass ein Warnhund seinem Menschen den bevorstehenden Anfall deutlich einige min vorher anzeigt. So hat der Mensch ausreichend Reaktionszeit zu reagieren. Er kann sich zum Beispiel in einen Ruheraum begeben oder er hat noch ausreichend Zeit eine Treppe zu verlassen, die er gerade betreten hat. Besonders wichtig ist das rechtzeitige Warnen des Hundes im Vorfeld, wenn es sich um ein erkranktes Kind handelt. Der Hund gibt den Eltern die nötige Zeit, sich auf den Anfall vorzubereiten und wichtige Gegenmaßnahmen einzuleiten. So können die Eltern nachts beruhigt schlafen.

Was nehmen die Hunde vor einer Unter/Überzuckerung wahr?
Geborene Diabetikerwarnhunde nehmen die sinkende Sauerstoffsättigung des Blutes wahr. Die Nase spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Jeder Hund kann seine Nase trainieren und ein Suchhund werden. Aber nicht jeder Hund kann Diabetes im Vorfeld erkennen, denn der charakteristische Geruch entsteht erst später. Ein Warnhund meldet eine Unterzuckerung immer bevor der Geruch entsteht. So kann die Nase nicht ausschliesslich das Organ sein, mit dem der Hund die Unterzuckerung vorher wahrnimmt. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Phänomen neurologisch erklären lässt.

Diese Tatsache läßt sich weiter belegen, wenn mehrere Hunde mit einem Diabetiker zusammen leben und unter diesen Hunden nur ein geborener Diabetikerwarnhund ist. Droht dem Diabetiker eine Unter- oder Überzuckerung, wird eben nur dieser eine Hund warnen. Die anderen Hunde reagieren nicht darauf.


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  • Epilepsie

Epilepsiewarnhund


Epilepsiewarnhunde sind ganz besondere Hunde. Sie zeigen einen Anfall einige Minuten vorher zuverlässig an. Dieses besondere Talent ist den Hunden angeboren und kann nicht trainiert werden.

Sie ermöglichen dem Epileptiker ein freies, unabhängigeres Leben. Durch ihre frühzeitige Reaktion vor Eintritt des Anfalls geben Sie ihrem Menschen ausreichend Zeit zu reagieren.. So kann er selbst entsprechende Gegenmaßnahmen treffen, zum Beispiel sich in eine liegende Position zu begeben und in Sicherheit bringen. Oder auch Notfallmedikamente rechtzeitig einnehmen. Besonders in der Nacht sind die Epilepsiewarnhunde eine enorme Hilfe, indem sie ihren Menschen vor einem drohenden Anfall wecken gegebenenfalls ein Notfalltelefon bedienen.